Samstag, 13. Juli 2013

Vorsicht – Frau mit Hut!


Ich pese durch die Stadt – was auf 12cm für mich schon echt mutig ist! 
Gut bin ich in sowas echt nicht. Warum zum Teufel legen die da denn immer so schlimme Steine für Frau mit Absatz hin!? Kann man da mal was ändern, bitte? Danke!
"VORSICHT!" denk ich bei den Menschen, die sich mir – wenn auch unfreiwillig – in den Weg stellen. 
"FRAU MIT HUT!" Heute kann ich alles. Mir gehört die Welt! 
Hausnummer 3. Bin ich überhaupt in der richtigen Straße? Blick auf die Uhr – gut, ich bin nicht zu spät. Heute soll das Glück ausnahmsweise doch mal bitte auf meiner Seite sein! Da ist es nicht drin, irgendetwas auch nur ansatzweise zu gefährden.

Klingel!? Ach, da! "Komm hoch, zweiter Stock". 
Ok. Aufzug ist also nicht drin. Dann eben auch noch mutig die Treppen erklimmen. Läuft. 
Oben angekommen. "Du musst Heike sein!" begrüßt mich ein freundlicher Mittdreißiger. "Geh einfach durch!". – whaaaaaaaaa!!! - ein schöner Moment. "Es ist echt noch schöner, als auf den Bildern!" platzt es mir raus. Er trennt sich nicht gern, aber er hat nun ein größeres und kann den alten Schatz nicht länger beherbergen. Ich hab jetzt also ein neues Sofa. Es ist wunderschön, es passt zu mir und es macht mein Leben ein Stück weit vollständiger. 
Danke, lieber Mittdreißiger! Du hast einer jungen zerstreuten Frau das Leben ein bisschen schöner und vor allem bequemer gemacht!

Dass ich nun ein wenig mehr auf andere Menschen angewiesen bin, ist für mich schon so ein "spring-über-deinen-Schatten"-Ding. 
Und weil ich weiß, dass Du es liest: Danke Bruno!



Sonntag, 7. Juli 2013

Der Blick aus meinem Fenster.


Nur halb da sein.
Zu viel Stillstand.

Viel los im Kopf, momentan. Viel Chaos. Kleine Baustellen. Große Baustellen. Nachts aufwachen. Hellwach, schlaflos sein. Morgens verschlafen. Hektik. Kein Frühstück. Gerädert zur Arbeit. Ablenkung.



Unzufriedenheit und Frustration.
Das ist es wohl, was mich wurmt.
Ich hab die Entscheidungen selbst getroffen, bin aber nicht da, wo ich längst sein wollte.
Ja, ich wollte viel. Will!
Ich wohn jetzt wieder alleine.
Jetzt dreht sich die Welt endlich mal wieder um mich.
Wurde Zeit. Was ich draus mache, wird die Zeit zeigen.



Ich lauf ungeduldig auf und ab – wie son Tiger in seinem Gehege. Von der Küche ins Wohnzimmer, wieder in die Küche, zurück, wieder ins Schlafzimmer. Als wäre ich auf der Suche nach etwas. Was ich suche, habe ich allerdings noch nicht herausgefunden. Meine Lauferei endet in den meisten Fällen im Wohnzimmer. Am linken Fenster. Da steht es sich irgendwie gut. Musik an und Denken. Wahrscheinlich runzel ich dabei die Stirn. Irgendwas passiert da mit mir...



Wenn Papi die Kleine morgens in den Waldorfkindergarten in unserer Straße bringt, schaut man zwei Mal hin, ob er nicht doch irgendwo ein Asse-Symbol oder "Atomkraft, nein Danke" an seinem Porsche GT kleben hat. Hallo Welt! Heute geben wir alles.

Gegenüber, diese wahnsinns Wohnungen! Ein Balkon schöner als der andere! Dachterrasse. puh!
Ich sehe mich in einer Umgebung, in der ich mir keine Sorgen um morgen machen muss.
Irgendwann parke ich mein Auto auch auf meinem Stellplatz oder in der dazugehörigen Tiefgarage. Die Kinder reißen die Autotüren auf und hüpfen raus, um Papa freudestrahlend zu begrüßen und ihm die Errungenschaften vom Einkaufstrip zu präsentieren. Mama ist beim Einkaufen mal wieder schwach geworden. Diesen bittenden Kinderaugen kann man nur schwer Wünsche abschlagen.
piepiep. Auto zu, Einkäufe nach oben bringen. Zeit für uns. Ein schönes WIR.

Noch bin ich stiller Beobachter solcher Szenen in meiner Nachbarschaft.
Aber man träumt und wünscht.

Warum das alles? 

Vor kurzem erreichte mich eine E-Mail von Adelina.
Mal eine Blogparade, die mir den Raum gibt auch einfach mal aufzuschreiben, was grad in mir so rumrumort.
Tut gut!